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1858 |
18. März. Rudolf Christian Karl
Diesel als zweites Kind des gelernten Buchbinders und jetzigen
Lederwaren-Fabrikanten Theodor Diesel und seiner Ehefrau Elise geb.
Strobel in Paris geboren. Unterkunft für ein Dreivierteljahr bei Pflegeeltern auf einem Bauernhof bei Vincennes. |
1870 |
Der
zwölfjährige Rudolf Diesel erhält eine Bronzemedaille für
herrvorragende Leistungen von der "Société Pour L'Instruction
Élémentaire". 28. August: Die Ausweisung aller Nichtfranzosen aus Frankreich wird angeordnet. Theodor Diesel bemüht sich vergeblich um Aufenthaltserlaubnis in Paris. 4./5. September: Familie Diesel muß Paris verlassen. 8. September: Ankunft in London. Schwester Luise arbeitet in London als Sprach- und Musiklehrerin. 1. November: Rudolf Diesel reist allein von London nach Augsburg, wo ihn Professor Christoph Barnickel und seine Frau Betty für fünf Jahre als Pflegekind aufnehmen. Eintritt in die Augsburger Königliche Kreis-Gewerbsschule. |
1871 |
Juli: Diesels Eltern kehren mit den beiden Töchtern nach Paris zurück. |
1872 |
Diesel faßt den Entschluß, "Mechaniker" (Ingenieur) zu werden. 24. März: Konfirmation in Augsburg. 6. August: Öffentliche Prüfung an der Gewerbeschule. |
1873 |
Diesel schließt die Gewerbeschule als Bester ab und wechselt auf die neugegründete Industrieschule in Augsburg. Seit drei Jahren erstes Treffen mit der Familie in Paris. Schwester Louise gestorben. |
1875 |
Sommer: Diesel besteht die Schlußprüfung an der Industrieschule als Bester. Beginn des Studiums an der Technischen Hochschule (Polytechnikum) in München. Bekanntschaft mit Professor Karl Max von Bauernfeind. |
1877 |
Die Eltern verkaufen ihr Geschäft in Paris und übersiedeln nach München. Rudolf Diesel zieht zu ihnen. |
1878 |
Jahresanfang: Diesels erste kleine Schrift über Flächen zweiter Ordnung wird gedruckt. Vorlesungen bei Professor Carl Linde. Erste Pläne für eine Dampfmaschine mit höchstem Wirkungsgrad. |
1879 |
Juli: Wegen einer Typhuserkrankung versäumt Diesel sein Examen. Oktober: Diesel arbeitet in der Maschinenfabrik der Gebrüder Sulzer (Herstellung von Lindes Eismaschinen) in Winterthur. |
1880 |
Januar:
Diesel holt das Abschlußexamen an der Technischen Hochschule
München nach (beste Leistung seit Bestehen der Anstalt). 20. März: Diesel zur Gründung der Lindeschen Eisfabrik in Paris. Er tritt als Volontär in die Firma ein. |
1881 |
Diesel wird Direktor der Lindeschen Eisfabrik in Paris. Februar: Erste Begegnung mit Heinrich Buz, dem Direktor der Maschinenfabrik Augsburg. Buz erklärt sich bereit, eine Versuchsanlage für das Klareissystem bauen zu lassen. 24. September: Erstes Patent Diesels auf ein Verfahren zur Herstellung von Klareis in Flaschen. 24. Oktober: Zweites Patent auf ein neues Produktionsverfahren. |
1882 |
Oktober: Diesel trifft Martha Flasche im Haus Ernest Brandes/Paris. |
1883 |
Diesel baut eine Klareisanlage für die Pariser Eisfabrik. Mai: Verlobung mit Martha Flasche. 24. November: Hochzeit in München. |
1884 |
Pläne für einen Ammoniakmotor. Beginn der zweijährigen Geschäftsverbindung mit Louis Philippe Cohen. Sohn Rudolf geboren. |
1885-87 |
Drei Geschäftsreisen nach Algier. |
1885 |
15. Oktober: Geburt der Tochter Hedy. |
1886 |
Diesels Geschäftsbereich wird auf Belgien ausgeweitet. |
1887 |
Idee zu einem Ammoniak-Absorptionsmotor für das Kleingewerbe. |
1889 |
1. Mai: Ausstellungseröffung (Pariser Weltausstellung). Lindes Kälte- und Eismaschinen werden gezeigt. Diesel betreut die Exponate. 3. Mai: Diesels jüngster Sohn Eugen geboren. September: Internationaler Kongreß für angewandte Mechanik. Diesels Vortrag über Kälte- und Eismaschinen wird viel beachtet. Diesel geht auf Lindes Angebot ein und nimmt eine Stelle in Berlin an. |
1890 |
21. Februar: Diesel wieder in Deutschland. Er läßt sich in Berlin nieder. Wahl in den Vorstand der neugegründeten Aktiengesellschaft für Markt- und Kühlhallen. |
1892 |
23. Dezember: Diesel erhält ein Patent auf eine Verbrennungskraftmaschine ("Arbeitsverfahren und Ausführungsart für Verbrennungskraftmaschinen"). |
1893-1897 |
Entwicklung des Dieselmotors in der Maschinenfabrik Augsburg; finanzielle Beteiligung der Firma Friedrich Krupp. |
1893 |
Diesel
veröffentlicht seine Schrift "Theorie und Konstruktion eines
rationellen Wärmemotors zum Ersatz der Dampfmaschinen und der heute
bekannten Verbrennungsmotoren" bei Springer in Berlin. 21. Februar/10. April/16. Mai: Lizenzverträge mit der Maschinenfabrik Augsburg, mit Friedrich A. Krupp und mit den Gebrüdern Sulzer/Winterthur. April: Der Arbeitsvertrag mit Linde erlischt. Mai/Juni: "Nachträge zur Theorie des Dieselmotors". 17. Juli-22. August: Diesel arbeitet im Augsburger Laboratorium an seinem Motor (erste Versuchsreihe). 32. November: Zweites Patent angemeldet ("Verbrennungskraftmaschine mit veränderlicher Dauer der unter wechselndem Überdruck stattfindenden Brennstoffeinführung"). Weltausstellung in Chicago. Diesels Modelle von Flächen zweiter Ordnung werden ausgestellt und prämiiert. |
1894 |
ab Januar: Diesel wieder in Augsburg. Februar: Erste Erfolge bei den Laborversuchen. April: Frankreich-Reise. Vertrag mit der Maschinenfabrik Carels Frères in Gent. ab Juni: Die dritte Versuchsreihe in Augsburg verläuft ergebnislos. |
1895 |
Januar: Diesel in Berndorf und Wien. Lizenzübernahme für Österreich durch die Metallwarekfabrik Krupp in Berndorf. Das Werk stellt eine Vorrichtung zur Benzineinblasung her. 17./18. Januar: Die Patentkommission erklärt Diesels Motor für funktionsfähig. April: Erfolge mit dem Petroleummotor in Augsburg. Sommer: Vorbereitungen für den "Compount-Motor". 1. Oktober: Umzug nach Augsburg, dann nach München. November: Der Dauerbetrieb des ersten Dieselmotors läuft an. |
1896 |
Januar: Immanuel Lauster arbeitet als Motoringenieur in der Maschinenfabrik Augsburg bei Diesel. ab April: Die zweite Dieselmaschine wird gebaut. Anfang Dezember: Die neue Dieselmaschine funktioniert. |
1897 |
Tod der Mutter. 28. Januar: Fertigstellung des Diesel-Viertaktmotors (zweiter Versuchsmotor). 20. Februar: Die Gasmotorenfabrik Deutz versucht Diesels Patente anzufechten. Krupp unterstützt Diesel. Ein Prozeß wird verhindert. März: Vertrag mit der schottischen Firma Mirrlees Watson Yaryan Co./Glasgow. Treffen mit Lord Kelvin in Glasgow. April: Diesel in Paris. Pläne zum Bau eines Luftschiffes. 27. April: Erste öffentliche Kundgebung Diesels in Augsburg. Treffen mit dem Ingenieur Ludwig Noé. Juni: Diesel zur Gründung der französischen Gesellschaft für Dieselmotoren in Bar-Le-Duc. 16. Juni: Vortrag in Kassel vor dem Verein Deutscher Ingenieure. 31. Juli: Emil Capitaine klagt gegen Diesels Patente. Herbst: Fehlschlag mit dem Compound-Motor. September/Oktober: Vertragsabschluß mit Adolphus Busch, dem größten Bierbrauer Amerikas. |
1898 |
Erschöpfungszustände. 1. Januar: Gründung der Dieselmotorenfabrik Augsburg. Februar: Vertrag mit Emanuel Nobel. 21. April: Emil Capitaines Klage wird abgewiesen. Sommer: Vier Dieselmotoren werden bei der Zweiten Kraft- und Arbeitsmaschinenausstellung in München gezeigt. 12. Juli: Vergleich mit Emil Capitaine. 17. September: Gründung der Allgemeinen Gesellschaft für Dieselmotoren. Herbst: Aufenthalt in der Heilanstalt Neuwittelsbach bei München. In Amerika werden die ersten Dieselmotoren gebaut. |
1899 |
Januar bis März: Diesel zur Erholung in Meran. April: Fehlschläge bei der Produktion. Die Dieselmotorenfabrik Augsburg muß die Produktion einstellen. Mißerfolge der Gasmotorenfabrik Deutz. Mai: Reise nach Österreich-Ungarn. Verhandlungen zur Gründung neuer Motorenwerke. November: Fahrt zu den Ölfeldern in Galizien. Zunehmende gesundheitliche Zerrütung. |
1900 |
Frühjahr: Kontakte zu Graf Zeppelin. Herbst: Gründung der Diesel Engine Company in London. Weltausstellung und Olympische Spiele in Paris. Der Dieselmotor wird auf der Ausstellung mit dem Grand Prix ausgezeichnet. |
1901 |
Tod des Vaters. Frühjahr: Umzug in die Villa an der Maria-Theresia-Straße 32 in München. Der erste in England gebaute Dieselmotor wird in Betrieb genommen. |
1903 |
Diesel veröffentlicht sein Buch "Solidarismus, natürliche wirtschaftliche Erlösung des Menschen". Er fährt mit dem ersten Dieselschiff der Welt, einem französischen Kanalboot. |
1904 |
Gespräche mit den Gebrüdern Sulzer/Winterthur über Planung und Bau von Schiffsmaschinen und Thermolokomotiven. Erste Reise des Ehepaars Diesel in die USA. Besuch der Weltausstellung in St. Louis. |
um 1905 |
Pläne zum Bau einer großen Diesellokomotive. |
1908/09 |
Diesels Sohn Eugen arbeitet als Volontär in den Sulzerschen Werkstätten. Er beendet das anschließende Ingenieurstudium an der Technischen Hochschule nicht und studiert Geologie. |
1908 |
Bau des ersten Klein-Dieselmotors, des ersten Lastwagens und der ersten Diesellok. |
1909 |
Tochter Hedy heiratet den Ingenieur Arnold Freiherr von Schmidt. |
1910 |
Die Diesel Motor Company of America wird erweitert zur Busch-Sulzer Bros.-Diesel-Engine Company. Heinrich Dechamps erster Klein-Dieselmotor wird auf der Weltausstellung in Brüssel mit dem Grand Prix ausgezeichnet. |
1911 |
Die Dieselmotorenfabrik Augsburg wird aufgelöst. |
1912 |
März: Zweite Reise des Ehepaars Diesel nach Amerika. Begeisterter Empfang. 6. Mai: Treffen mit Edison in Orange City. 21. November: Vortrag über die Entstehung des Dieselmotors vor der Schiffbautechnischen Gesellschaft in Berlin. Das erste Ozeanschiff mit Dieselmotor, die dänische "Selandia" läuft vom Stapel. |
1913 |
Professor Johannes Lüders von der Technischen Hochschule Aachen veröffentlicht seine Schrift "Dieselmythos". März: Erste erfolgreiche Probefahrten der Thermolok. Frühjahr: Sizilienreise. Juni: Diesel empfängt in seiner Villa zahlreiche amerikanische Ingenieure. Er erhält eine Einladung zur Weltausstellung 1915 in San Francisco. Besuch der Internationalen Baufach-Ausstellung in Leipzig. Fahrt mit dem Zeppelin-Luftschiff "Sachsen". September: Diesels Buch "Die Entstehung des Dieselmotors" erscheint in Berlin. Planung einer Reise zur Generalversammlung in London und zur Werkseinweihung in Ipswich für den 30. September. 29./30. September: Rudolf Diesel auf der Überfahrt nach England im Ärmelkanal ertrunken. |